Bücherskorpion, Baumstämme und die Imker
Der Bücherskorpion – seit Jahren immer wieder Thema, besonders bei Allen die sich neu mit der Imkerei beschäftigen. Es klingt verlockend, ein kleiner Skorpion frisst die Milben von den Bienen. Besonders der deutsche Torben Schiffer facht die Diskussion immer wieder an. Freilich eine saubere wissenschaftliche, wie ein paar Bücherskorpione tausende Milben von den Bienen und aus der Bienenbrut fressen sollen, gibt es nicht.
Ein zweites Herzensprojekt von Torben Schiffer ist die Perfektion der Klotzbeuten. Dazu hat er den ‚SchifferTree‘ entwickelt. Eine interessante, aber durchaus sehr kostspieliges Bienenwohnung. Mit ausreichend Erfahrung kann die Bienen in jeder Art von Bienenwohnung gehalten werden. Der nötige Aufwand und die Eingriffsmöglichkeiten zur unvermeidlichen Unterstützung der Bienen (Bienenkrankheiten!) darf dabei aber nicht übersehen werden.
Das dritte und neuste Thema von Torben Schiffer ist die Auseinandersetzung mit der Imkerei an sich. In einem langen, sehr sehr langen Artikel in der Fachzeitschrift ‚Imkern Heute‘ stellt er Thesen auf, die viel Aufregung verursachen. Der ÖEIB und der DBIB haben sich die Inhalte näher angesehen und jeweils eine Stellungnahme verfasst. Dabei hagelt es Kritik und sehr viele Richtigstellungen, die Thesen von Torben Schiffer werden großteils widerlegt. Stichhaltiges bleibt kaum übrig, aber die Aufregung verschafft natürlich Aufmerksamkeit, besonders von unerfahrenen und Branchenfremden. Von Wissenschaftern kann man mehr erwarten!
Bildet euch selbst eine Meinung, hier finde ihr alle drei Dokumente:
- Artikel ‚Der wahre Preis des Honigs – Artenschutz für Honigbienen!‘, Imkern Heute, Dezember 2020 (PDF, 1MB)
- Stellungnahme von DI Dr. Stefan Mandl, Präsident Österreichischer Erwerbsimkerbund (PDF, 100KB)
- Stellungnahme von Bernhard Heuvel, Vizepräsident Deutscher Berufs- und Erwerbsimkerbund (PDF, 1.4MB)
Wir freuen uns über eure Anmerkungen zu diesem Thema ([email protected])
Ich denke, dass man aus dem Artikel von Torben Schiffer doch den einen oder anderen Punkt aufgreifen und zumindest dauerhaft klären sollte. Auf Seite 12/19 hat er ein paar Punkte aufgelistet, bei denen ich mir auch nicht sicher bin, ob diese noch imkerliche Praxis sind, oder ob diese eigentlich verboten werden müssten (Tierquälerei). Z.B. das Schneiden der Flügel der Königinnen. Oder die Sache mit dem Aufstellen von Schiffer-Trees. Falls ich Hrn. Mandl richtig verstanden habe, dürfen Imker ja keine Bienenvölker nicht einfach ihrem Schicksal überlassen (keine Varroa-Behandlung), da dieses ja auch im Bienenwirtschaftsgesetz so definiert ist. Wie ist es aber mit Naturfreunden. Die wissen von diesem Bienenwirtschaftsgesetz ja nichts. Und wie ist es mit anderen Nisthilfen? Für einen Naturfreund ist es vermutlich nicht leicht verständlich, warum er für Hummeln eine Kiste aufstellen darf und für Bienen nicht. Es wäre schön, wenn aus allen Artikeln die Polemik entfernt werden könnte und zu allen Punkten eine abgestimmte Meinung der Experten gefunden werden könnte. Zum Wohle der Natur und unserer Bienen. LG Bernd