Pressekonferenz – Honigfälschung
Pressekonferenz zum Thema Honigfälschung bei Honig-Importen.
Wien, 14.04.2023
Am Ende der Seite findest du eine Zusammenfassung der Medienberichte.
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Gepanschter Honig überschwemmt den Markt
Imker:innen und Landwirtschaftskammer schlagen Alarm, weil immer mehr gefälschter Honig in unseren Einkaufswägen landet. Laut EU-Kommission ist fast die Hälfte des importierten Honigs gefälscht.
Das Labor der Gemeinsamen Forschungsstelle (GFS) führt im Auftrag der Europäischen Kommission Lebensmittelanalysen durch, so auch von Honig. Von den 320 untersuchten Proben waren 46 % verdächtigt, nicht der europäischen Honigrichtlinie zu entsprechen. Demnach soll in einem Honigglas eben auch nur Honig enthalten sein.
Da die Honig-Nachfrage höher ist als die Produktion der heimischen Bienen und Imker:innen, wird etwa die Hälfte des in Österreich verkauften Honigs importiert. Und genau bei diesen Importen sind viele Fake-Produkte dabei. Wie in der Abbildung ersichtlich, sind manche Länder besondere Drehscheiben der Honigfälschung. Darunter fallen etwa das Vereinigte Königreich, die Türkei und China. Die Fälscher mischen etwas echten Honig und strecken ihn mit billigen Sirupen aus Reis, Zuckerrohr oder Weizen. Das drückt natürlich auch den Preis für heimischen Honig, und verändert die Zahlungsbereitschaft in den Köpfen der Kund:innen.
Bilder: © Biene Österreich/Alek Kawka
EU-weit strengere Kontrollen gefordert
Die europäischen Landwirt:innen versorgen rund 500 Millionen Menschen mit Lebensmitteln, ihre Standesvertretung in Brüssel heißt Copa-Cogeca. Stanislav Jaš ist Vorsitzender der Arbeitsgruppe Honig und rechnet vor: „Wenn fast jedes zweite in die Europäische Union eingeführte Honigprodukt verfälscht ist, bedeutet dies, dass 20% des gesamten in der EU konsumierten Honigs manipuliert sind.“ Die Landwirtschaftskammer Österreich unterstützt die Forderungen der Copa-Cogeca nach strengerer Überprüfung, sodass für Importe dieselben strengen Qualitätsstandards für heimische Ware gelten sollen.
Das gemeinsame Ziel lautet für den ganzen EU-Raum: Vom Bienenstock bis ins Glas muss auf jeder Etikette am Glas verfolgbar sein, woher der Honig stammt. Es darf nicht sein, dass jene auf ihren Produkten sitzen bleiben, die sich an die Bestimmungen halten und Qualitätshonig erzeugen.
Tipps der Imker:innen für den Honig-Einkauf
Eine Fälschung, die nicht einmal im Labor einfach zu entdecken ist, erkennt man beim Einkauf nicht mit freiem Auge. Wer diese Tipps von Wolfgang Pointecker befolgt, hat garantiert echten Honig mit typischen Nährstoffen im Einkaufswagerl:
- „Österreichischer Honig“ und Name sowie Adresse der Imkerei stehen auf dem Honigglas. Stutzig machen sollte im kleingedruckten Text: „Honig aus EU- und Nicht-EU-Ländern“.
- Honigbienen brauchen viel Unterstützung durch die Imker:innen. Deshalb kostet echter Honig aus Österreich pro Kilogramm rund 20 Euro oder mehr. Je niedriger der Preis, desto höher das Risiko der Verfälschung.
Rückfragehinweis:
Ing. Reinhard Hetzenauer, Präsident des Österreichischen Imkerbundes.
Tel.: +43 664 7349 1222 E-Mail: [email protected]
Wolfgang Pointecker, Präsident der Österreichischen Erwerbsimker.
Tel.: +43 664 1215 223 E-Mail: [email protected]
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